Veröffentlichungen

Herausgeber, Autor oder Mitherausgeber

Entwicklung eines handlungsorientierten Curriculums, in: Veränderungen in der Erzieherausbidung, Münster 1985

 

ErzieherInnenausbildung und Persönlichkeit, in: Theorie und Praxis der Sozialpädagogik, 2/90

 

Verbesserungen in der Erzieherausbildung in Darmstadt, Projekte und curriculare Verankerung, in: Person und Kompetenz, Münster 1989

 

Reflexionen zur Projektentwicklung, in:

Person und Kompetenz, Münster 1989

 Projektbeispiele: Ich bin Frau und werde Erzieherin

 

Kindheit und Jugend heute, in:

Person und Kompetenz, Münster 1989

 

Orientierungen in der Erzieherausbildung, in: Person und Kompetenz, Münster 1989

 

Fachschule für Sozialpädagogik, in:

Vom Dienen zur Dienstleistung, TPS extra 17, 1994

 

Zusammen mit Knut Philipps: Ausländer zwischen allen Stühlen, ein Projekt aus Kunst und Soziologie, TPS extra 17, 1994

 

Zusammen mit D. Reichardt: Heimerziehung Wozu bilden wir aus?

 in TPS extra 17, 1994

 

Theorie ohne Praxis ist leer – Praxis ohne Theorie ist blind, in:

Den Blick öffnen: Lernort Fachschule – Lernort Praxis,

TPS extra 21, 1996

 

Zusammen mit Iris Zühlke:

Wenn es mit der Integration der Sinne nicht klappt, in:

Entfaltung aller Sinne, Projektbuch für den Kindergarten,

Weinheim und Basel, 1997

 

Verschiedene Rezensionen zu unterschiedlichen Fachbüchern in TPS und anderswo

 

HeLP Sondermaßnahme, verschiedene Artikel zu Fachschulentwicklung 1999 bis 2001

 

Kinderkonferenzen: "Kinder hören mehr auf andere Kinder als auf Erwachsene "Kita Handbuch online 1999.

 

"So kann ich es besser zuordnen". Ein Fachschulteam lernt in der Praxis oder: das "bewegte Team" Kita Handbuch online 2000

 

sozialpädagogisch bilden Reflexionen und Perspektiven evangelischer ErzieherInnenausbildung  Zühlke, Eckehard; Elsenbast, Volker (Hg.)Münster: Comenius-Institut; Kassel: Evangelisches Fröbelseminar 2006,

E. Zühlke 1985: Entwicklung eines handlungsorientierten Curriculums

S.105 bis 202

E. Zühlke 1989 (Redaktion) und Beitrage:

- Weltoffenheit und Gottbezogenheit

-Spiritualität im Leben und Lernen

- Projektentwickung und Reflexion

- Orientierungen in  der Erzieherausbildung

E. Zühlke 2002:

Für eine ausbildungsdidaktische Verbindung von Theorie und Praxis


Aufsätze und youtube

.https://www.youtube.com/watch?v=uWzEf8cR29U


Positionspapiere

sozialpädagogische Ausbildung an Fachschulen


Keine Verkürzung…sondern eine Verbesserung
der Erzieher/innenausbildung in Hessen steht an


Die Erzieher/innenausbildung in Hessen steht in Gefahr in die falsche Richtung reformiert zu werden. Auf der politischen Ebene werden verkürzte Ausbildungsmodelle gedacht. Eines dieser Modelle möchte das bisher einjährige Berufspraktikum um ein halbes Jahr verkürzen, so dass die Ausbildung zur Erzieher/in nur noch 2,5 Jahr dauern würde. Ein anderes Modell möchte die sozialpädagogische Grundausbildung, die Sozialassistentenausbildung, die als Regeleinstieg in die Erzieher/innenausbildung gilt, abschaffen.
Beide Verkürzungskonzepte sind aus unserer Sicht unbegründet und weisen einen falschen Weg, indem sie an den Bildungs- und Erziehungs- und Betreuungsbedürfnissen sowie an den Lebenssituationen und Bedarfen von Kindern und Familien vorbeigehen.
Gleichermaßen wird die sich in Diskursen verdichtete Richtung der Weiterentwicklung der Ausbildungsgänge für dieses Feld, insbesondere der Orientierungsrahmen der Kinder- und Jugendministerkonferenz und der Kultusministerkonferenz (2010), nicht beachtet.
Begründet werden die gekürzten Ausbildungsmodelle insbesondere mit der Nachfragesituation nach Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt (regionaler Fachkräftemangel). Durch kürzere Ausbildungsmodelle sollen schneller mehr Fachkräfte dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt werden. In Hessen soll ein quantitatives Problem mit dem Abbau von Qualität gelöst werden.
Wir setzen uns für eine qualitativ hochwertige Erzieher/innenausbildung ein, die den Herausforderungen unserer Zeit gerecht wird und Kinder und ihre Eltern in Bildung, Erziehungs- und Betreuungsprozessen unterstützt. Dabei beziehen wir uns u.a. auf die EPPE (Effective Provision of Pre-School Education (EPPE) Project) Studie in England Abschluss 2004. Demnach ist der „Qualifikationsgrad des Personals … als wichtigster Einflussfaktor für die Qualität der Einrichtungen“ zu sehen: `Je höher die Qualifikation des Personals, insbesondere der Einrichtungsleitungen, ist, desto höher ist die beobachtete Förderqualität in den Einrichtungen und desto größere Entwicklungsfortschritte machen die Kinder: Der Qualifikationsgrad des Personals erweist sich als wichtigster Einflussfaktor für die Qualität der Einrichtungen und steht in engem Zusammenhang mit den Entwicklungsfortschritten der Kinder speziell in den Bereichen der sozialen Entwicklung und den Vorläuferfähigkeiten des Lesens.`
Die Qualifikationsprofile in Arbeitsfeldern der Pädagogik der Kindheit (Bosch-Stiftung 2011) stellen für die Erzieher/innenausbildung einen kompetenzorientierter Rahmen dar und bilden gute Maßstäbe für die Weiterentwicklung der Ausbildungen.

Hessen hat ein bewährtes, erfolgreiches und weit über das Land anerkanntes System von Grund- und Weiterbildung im sozialpädagogischen Sektor, das für viele Arbeitsfelder der Sozialpädagogik qualifiziert. Dieses gelungene Ausbildungskonzept ist eng mit Praxiseinrichtungen der Kinderpädagogik, Jugend- und Behindertenhilfe verbunden.
Nach dem mittleren Bildungsabschluss kann nach 2 Jahren an der Höheren Berufsfachschule ein erster Berufsabschluss erworben werden, der zugleich einen Zugang zur 3-jährigen Fachschule für Sozialpädagogik ermöglicht. Der Abschluss als staatlich anerkannte/r Erzieher/in wird am Ende des 1-jährigen Berufspraktikums vergeben. Die Erzieher/innen-ausbildung wird als Weiterbildung betrachtet, weil sie auf der Sozialassistentenausbildung aufbaut.
Dieses System hat sich nicht nur in Hessen bewährt. Im Verbund mit vielen Praxis-einrichtungen wurden die Lehrpläne der Schulformen erstellt; im Verbund mit der Praxis werden die Berufspraktikant/innen nach der überwiegend 2-jährigen theoretischen Ausbildung in einem einjährigen didaktisch gut strukturierten Berufspraktikum mit intensiver Begleitung der Schule zur selbständig und verantwortlich handelnden Erzieher/in ausgebildet. Aus den bisherigen Erfahrungen ist gerade die einjährige Phase des Berufspraktikums für die Entwicklung einer fundierten Handlungs- und Reflexionskompetenz als besonders wichtig zu betrachten. Das unterscheidet im Übrigen die Fachschulausbildung von hochschulischen Ausbildungsgängen für diesen Bereich.
Die Herausforderungen an Kindertageseinrichtungen aber auch an Einrichtungen der Jugendhilfe und Behindertenhilfe sind immens. Neben dem Kinderschutz, den Bildungsplänen, den Diskussionen zur Heterogenität und Diversität, einem neuen Verständnis von Erziehungs- und Bildungspartnerschaft, differenzierten Beobachtungs- und Dokumentationsmethoden und Qualitätssicherungsmaßnahmen und vielem anderen mehr sind insbesondere Fachkräfte gefordert für Qualität zu sorgen. Aber auch Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften, Bindungstheorien, Ergebnissen der Entwicklungspsychologie verlangen eine immense fachliche Umsicht und Aufmerksamkeit, damit letztlich Erziehungs- und Bildungsprozesse gelingen. Mit Leitsätzen wie z.B.: „auf den Anfang kommt es an“ oder, „lieber früh investieren als spät reparieren“ oder „kleine Forscher“ macht gerade Hessen in seinem Bildungsplan von 0-10 Jahren deutlich, wohin die qualitative Entwicklung gehen soll.
Das Bild vom Kind hat sich geändert und so auch die Ansatzpunkte für pädagogisches Handeln. Kinder werden vor dem sozio-kulturellen Hintergrund differenziert als eigene Persönlichkeiten wahrgenommen. Bei aller Verschiedenheit haben sie jeweils ein Anrecht auf eine ihnen angemessene Erziehung, Bildung und Betreuung. Förderung und Begleitung sollen am Kind und dessen Entwicklung ansetzen. Eltern, Bezugspersonen werden mit einbezogen, kein „Kind soll verloren gehen“. Die gesellschaftliche Realität und die Menschen darin sind komplex und vielfältig, die Vielfalt soll beachtet und auf der Ebene der Gleichwertigkeit geachtet werden, interkulturell, interreligiös, partizipativ und chancengerecht. Kinder mit Beeinträchtigung gehören dazu. Das verlangt höchst kompetente Fachkräfte mit einer schon ausgeprägten professionellen Haltung.
In zunehmendem Maße ergänzen die Fachkräfte die Erziehungsaufgaben und die Bildungsarbeit in den Familien. Eltern brauchen nicht nur die Betreuung ihrer Kinder, sondern wollen, dass ihre Kinder von kompetenten Fachkräften pädagogisch gefördert und begleitet werden.

Durch die aktuell festgestellte Mittelmäßigkeit (Aktionsrat Bildung 2012) deutscher Kindertagesstätten tritt die Frage der Verbesserung der Fachkompetenz wieder in den Focus. Der Aktionsrat Bildung fordert 2012 mehr wissenschaftlich ausgebildetes Personal in den Praxiseinrichtungen und legt Umsetzungsmodelle bis 2020 vor. Absolventen von Kurzausbildungsgängen (Kinderpflege, Sozialassistenten) sollen ab 2017 keinen Zugang mehr zur Praxis bekommen.
Aus unseren Erfahrungen können wir gut begründen, dass es Zeit braucht, eine professionelle Haltung im Verbund von theoretischer und praktischer Ausbildung aufzubauen. Die Sozialassistenten sind in ihrem Ausbildungsalter (15-17) selbst noch stark auf der Suche nach Orientierung. Im Feld der Jugendhilfe und auch der Zusammenarbeit mit Eltern sind sie übermäßig herausgefordert und kaum gefestigt. Will man die generalistische Kompetenz von Fachkräften für das breite Feld der Sozialpädagogik aufrechterhalten, gehören die im Lebenslauf erworbenen vielfältigen und reflektierten Erfahrungen dazu, die jemand kaum schon mit 18 oder 19 Jahren aufweisen kann.
Aus unserer Sicht ist ein quantitatives Problem wie der punktuelle Fachkräftemangel nicht auf Kosten der Qualität zu lösen. Wenn das Berufspraktikum gekürzt würde, sind in den folgenden Jahren nicht mehr Absolventen auf dem Markt, höchstens früher. Da aber die Fachschulen nur einmal jährlich aufnehmen, kommen nicht mehr Menschen in das Ausbildungssystem. Außerdem wird es für den Träger kostenintensiver, weil ein halbes Jahr früher Tarifgehälter gezahlt werden müssen.
Für die qualitative und quantitative Entwicklung im Feld werden daher folgende Entwicklungsvorhaben vorgeschlagen:
- Reformierung der Erzieher/innenausbildung auf Fachschulebene durch einen modularisierten kompetenzorientierten Ausbildungsrahmen, der gekennzeichnet ist durch eine Fach- und Wissenschaftsorientierung und auf selbständige Handlungsfähigkeit zielt sowie eine enge Verbundenheit mit der Praxis beinhaltet. Die Lehr- und Lernformate sollen es ermöglichen, eine professionelle Haltung aufzubauen. Qualität und Durchlässigkeit sollen hierbei das Leitmotiv sein.
- Auf- und Ausbau von regionalen Kooperationsverbünden von Fachschulen und Hochschulen mit grundständigen und berufsintegrierenden Ausbildungsgängen (mindestens 5 in Hessen).
- Entwicklung eines Fort- und Weiterbildungssystems im kinderpädagogischen Bereich mit zertifizierten Anerkennungsmöglichkeiten für Abschlüsse im Erzieher- und Bachelor Bereich.
- Weitere Einrichtung von hochschulischen Ausbildungsgängen mit Studiengängen „Bildung und Erziehung in der Kindheit“ über ganz Hessen verteilt.
- Gründung eines hessischen Forschungsinstituts, das eng mit der Praxis verbunden ist und in dem praxisrelevante Forschungsvorhaben zur Unterstützung der Mitarbeiter/innen vor Ort durchgeführt werden.